DMX-Decoder: eine Software für OpenDecoder (V.2 an V.3)
Überblick
-
Langsam neigt sich der Tag dem Ende zu, am Horziont verfärbt sich der Himmel rot und mit dem Beginn
der Nacht gehen auf der Modellbahn nach und nach die Lichter an. Für diese optische Illusion braucht man
neben einer Unzahl beleuchteter Häuser, Straßenzüge,
Bahnsteige und Autos auch die Kontrolle des Raumlichtes von der Modellbahnsteuerung aus.
Das Raumlicht kann sehr preiswert über DMX und handelsübliche DMX-Dimmer angesteuert werden: ein Vierfach-Dimmer für 230V und 2kW kostet etwa 80 Euro.
Lädt man OpenDecoder2 oder OpenDecoder3 mit der nachfolgenden Software, so können 24 DMX Kanäle angesteuert werden, wobei die feinfühlige Helligkeitssteuerung komplett vom Decoder übernommen wird - seitens des steuernden Systems sieht das wie die ein normaler Zubehördecoder aus, welcher ganz einfach über Weichenschaltbefehle angesprochen wird. Man kann also ganz einfach durch einen einzigen Tastendruck den Dämmerungsübergang auslösen. Dieser Tastendruck kann entweder über das Digitalsystem "geliefert" werden oder es können auch einfach zwei Taster für Tag/Nacht angeschlossen werden. Damit funktioniert diese Lichtsteuerung sowohl manuell als mit jeder handelsüblichen DCC-Zentrale und allen Steuerungsprogrammen.
Diese Software arbeitet als Accessory Decoder, die Konfiguration der einzelnen DMX-Ausgänge erfolgt mittels CV (=Configuration Variable); diese sind entweder per Service Mode oder per PoM (=Programmierung am Hauptgleis) einstellbar. Zusätzlich kann der Decoder in seiner Adresse auch ganz einfach durch Drücken des Programmiertasters und einmaliges Senden der richtigen Adresse eingestellt werden.
Zusätzlich ist in dem DMX-Decoder noch ein Watchdog Decoder integriert. Diese kann sowohl die Funktion der Steuerung überwachen und bei Absturz des PCs einen Nothalt auslösen als auch bei einem erfolgten Nothalt das Licht sofort auf volle Helligkeit einstellen.
Theorie: was ist DMX?
-
DMX (=Digital Multiplex) ist ein digitales Steuerprotokoll, das speziell im Bühnenbereich
zur Steuerung von Scheinwerfern und Zubehör verwendet wird.
Es wird ein symmetrisches Signal (RS485) mit 250 kbit/s übertragen, die verwendeten Stecker sind dreipolige oder fünfpolige XLR-Stecker, wobei die dreipolige Version nicht offiziell ist, aber speziell im Lowcost-Bereich oft verwendet wird. Die verwendete Leitungsimpedanz ist 120 Ohm, so daß geschirmte Audiokabel verwendet werden können.
Pinbelegung DMX | ||
---|---|---|
Pin | 5-polig | 3-polig |
1 | Masse (Abschirmung) | Masse (Abschirmung) |
2 | Signal invertiert (DMX-) | Signal invertiert (DMX-) |
3 | Signal (DMX+) | Signal (DMX+) |
4 | frei / zweite Verbindung (DMX-) | |
5 | frei / zweite Verbindung (DMX+) |
Das Signal wird Daisy Chain übertragen, die Kette darf 32 Glieder enthalten und am Ende sitzt ein Abschluß mit 120 Ohm. Dieser wird beim letzten Empfänger eingesteckt. Das bedeutet, es wird eine Leitung vom Decoder zum ersten Empfänger geführt. Vom Ausgang dieses Empfängers geht es dann zum nächsten, usw. Alle DMX-Empfänger sind also in einer Reihe angeordnet.
Die Einstellung der jeweiligen Adresse der Empfänger erfolgt i.d.R. mit DIP-Schaltern, wobei je nach Endgerät oft mehrere Adressen en Bloc belegt werden. Die Adressen werden beginnend ab 0 gezählt und gehen bis 511 (daher der Name DMX512).
Praxis: Erzeugung des DMX-Signals
- Erzeugung der Signale
Das benötigte 250kBit-Signal läßt sich entweder mit der seriellen Schnittstelle oder mit einer Softwareschleife erzeugen. OpenDecoder verwendet die serielle Schnittstelle. - Programmierung
Der Decoder setzt Schaltbefehle an eine Weichenadresse auf die Ansteuerung eines DMX-Kanals mit einer bestimmten Helligkeit um. Die Zeitdauer der Rampe bis zum Erreichen dieser Helligkeit ist einstellbar (-> virtueller Schaltausgang). Neben der Rampensteuerung gibt es auch die Möglichkeit, schnelle Lichtwechsel (z.B. für Gewittersimulation) darzustellen.
Darüber hinaus können beliebige solcher virtuellen Schaltausgänge zu Gruppen zusammengefaßt werden und mit einem einzigen Schaltbefehl angesteuert werden. (z.B. Schaltadresse "mache Abenddämmerung"). Das ist dann ein -> Macro.
Die Konfiguration der virtuellen Schaltausgänge (Rampen und Zielhelligkeiten) erfolgt über CV's, ebenso wie die Definition der Macros. - Helligkeitsverläufe
Die Annäherung auf den Zielhelligkeitswert erfolgt ganz feinfühlig durch ein Rechenwerk, welches alle 20ms aktiviert wird. Es wird jeweils die aktuelle Helligkeit anhand der berechneten Schrittweite verändert. Dieser neue Wert wird dann als DMX-Strom (d.h. 50Hz Updaterate) ausgegeben. Diese Approximation erfolgt so lange, bis der eingestellte Helligkeitswert erreicht ist. Durch diesen Aufwand erreicht man eine sehr sanfte, nahezu stufenfreie Helligkeitssteuerung.
Anwendung:
- Schritt 1: Verdrahtung des Systems
- Eingangsseitig wird der Decoder an den Klemmen X1-1 und X1-2 mit dem Digitalsignal (DCC) verbunden.
- An die Klemmen X2-1 und X2-2 wird ein Steckernetzteil zur Stromversorgung angeschlossen. Bitte verwenden Sie hier unbedingt ein separates schutzisoliertes Netzteil, um die elektrische Sicherheit zu gewährleisten.
- An die Klemmen X6-1,2,3 wird die DMX-Buchse angeschlossen, in diese wird dann einfach ein handelsübliches XLR-Bühnenkabel eingesteckt.
- Das andere Ende des XLR-Kabels wird mit dem Eingang des Dimmerpacks verbunden.
- Am Ausgang des Dimmerpacks muß ein Terminierungsstecker eingesteckt werden.
- An den Steckdosen des Dimmerpack werden folgende Lampen angeschlossen:
Ausgang 1 Lampe weiß Ausgang 2 Lampe weiß Ausgang 3 Lampe rot (Dämmerung) Ausgang 4 Lampe blau (Nachtlicht)
- Schritt 2: Einstellen
- Nach dem Einschalten blinkt die rote Kontrol-LED 5 mal schnell, dann eine Pause: 'X-X-X-X-X----X-X-X-X-X----' (=Errorcode 5). Dies zeigt an, dass noch keine Adresse programmiert wurde.
- Am Decoder die Programmiertaste drücken - es leuchtet nun die rote Kontrol-LED permanent.
- Einen Weichenbefehl schicken, und zwar den ersten Befehl aus einer 4-er Gruppe, also entweder Weiche 1 oder 5 oder 9 usw. Die LED erlischt, der Decoder hat nun diese Adresse gelernt und kann mit den unten beschrieben Befehlen gesteuert werden.
- Schritt 3: Nichts mehr - FERTIG!

Was braucht man, um die Lichtsteuerung zu nutzen? Die nachfolgende Anleitung beschreibt den notwendigen Aufbau unter Verwendung der Voreinstellung und eines handelsüblichen Dimmerpacks (z.B. Eurolite EDX4) mit 4 Ausgängen. Besondere Programmierkenntnisse oder CV-Einstellungen sind hierbei nicht erforderlich.
Konfiguration mit CV-Variablen
-
Im Grundzustand ist bereits eine sinnvolle Belegung für Abend- und Morgendämmerung enthalten,
man muß normalerweise keine weiteren CV's einstellen! Nur wer weitere Lichtspiele
veranstalten will, kann mit den folgenden CV's diese exakt so einstellen, wie es gewünscht wird.
Als Hilfe und Ausgangspunkt für individuelle Konfigurationen sind im Programmspeicher
des Decoders bereits einige fertige Scenarien hinterlegt, diese können mit Hilfe CV559
in den Konfigurationsspeicher des Decoders geladen werden.
- Beim Schreiben auf CV520 erfolgt diese Reaktion: der Decoder muß für kurze Zeit hektisch blinken (er kopiert dann gerade seine gesamten CVs vom Flash in EEPROM) und dann wird Errorcode 5 angezeigt. Dies ist ganz normal, da nach dem Reset keine gültige Adresse im Konfigurationsspeicher ist.
- OpenDecoder2 bietet aus Speicherplatzgründen keinen Reset der virtuellen Decoder, diese können mit CV559 gelöscht werden.
- Festlegen des allgemeinen Verhaltens
- CV 545 (33): DECODER MODE
Diese CV legt die Betriebsart des Decoders fest. Je nach nach Betriebsart kann sich die Bedeutung der folgenden CV's komplett ändern! Achtung - es muß auch das passende File geladen sein, welche die gewählte Betriebsart auch unterstützt.CV 545: DECODER MODE 0 Weichen- und Schaltdecoder mit Rückmeldung (Feedback)
1 Servodecoder 2 Multipostion Servodecoder 3 Relais Decoder 8(*) DMX-Decoder (hier beschrieben) 16 KirmesDecoder 32 Signaldecoder mit Dimming
Im folgenden sind nur die CV's für den MODE 8 beschrieben! - CV 551: DMX Konfiguration (*=0)
Bitfeld für die DecodereinstellungCV 551: DMX CONFIGURATION 7 Einzelaufruf:
*0 kein Einzelaufruf von DMX-Kanälen möglich, der Decoder kann nur über die unten angegebenen vier Weichenadressen angesprochen werden. 1 jeder virtuelle DMX-Ausgang kann einzeln aufgerufen werden. Der Decoder kann zusätzlich zu den ersten 8 Schaltadressen, welche die Macrofunktion bzw. den Watchdog ansteuern über weitere 72 Adressen angesprochen werden.
Diese weiteren Adressen sind den jeweiligen virtuellen DMX-Decodern zugeordnet. Damit kann jeder programmierte DMX-Übergang einzeln aufgerufen werden.
In diesem Fall belegt der Decoder 8+72 = 80 Weichenadressen. Die ersten 8 Adressen sind fest den Macros zugeordnet, die weiteren 72 Adressen schließen sich an.6 Einschaltzustand:
0 Nach dem Einschalten sind alle DMX-Ausgänge aus. *1 Nach dem Einschalten sind alle DMX-Ausgänge auf volle Helligkeit bzw. gemäß der Definition in CV554 bis 557 eingestellt. 5 Reaktion des Lichts auf Watchdog:
0 Watchdog hat keinen Einfluß auf das Licht. *1 beim Ansprechen des Watchdogs wird das Licht auf volle Helligkeit gestellt. (siehe auch CV554-557) 4 Relaisschaltung durch Watchdog:
0 Watchdog schaltet keine Relais. Die Relais können über die DMX-Kanäle 24-27 geschaltet werden. Diese werden nicht nach außen gesendet, sondern intern auf die Relais geleitet. *1 beim Ansprechen des Watchdogs werden die entsprechend zugeordneten Relais geschaltet. Der Zugriff über DMX Kanäle ist nicht möglich. 0..3 reserviert - CV 552: Watchdog Trigger Delay (*=20)
Hier wird das Zeitintervall eingestellt, wie oft ein Schaltbefehl eintreffen muß, damit der Watchdog nicht auslöst. Einheit: 100ms; Wertebereich: 1...127 (=0,1s ... 12,7s)
Voreinstellung: 2 Sekunden. das bedeutet, wenn mehr als 2s lang kein Weichenbefehl mehr eintrifft, dann wird der Nothalt ausgelöst. - CV 553: Alarm Zeit (*=50)
Hier wird die Zeitdauer eingestellt, wie lange der Alarmausgang aktiviert wird. Einheit: 100ms, Wertebereich: 1...127 (=0,1s ... 12,7s)
Voreinstellung: 5 Sekunden. das bedeutet, bei einem Auslösen es Watchdogs wird der Alarmausgang für 5s aktiviert. - CV 554: Einschaltzustand der DMX-Kanäle 7 bis 0 (*=255)
Hier wird eingestellt, welcher Kanalwert bei einem Befehl "alles an" bzw. beim Einschalten der Stromversorgung die Kanäle 7 bis 0 ausgegeben wird. Dies ist ein Bitfeld, Bit 7 entspricht Kanal 7, Bit 0 entspricht Kanal 0. - CV 555: Einschaltzustand der DMX-Kanäle 15 bis 8 (*=255)
Hier wird eingestellt, welcher Kanalwert bei einem Befehl "alles an" bzw. beim Einschalten der Stromversorgung die Kanäle 15 bis 8 ausgegeben wird. Dies ist ein Bitfeld, Bit 7 entspricht Kanal 15, Bit 0 entspricht Kanal 8. - CV 556: Einschaltzustand der DMX-Kanäle 23 bis 16 (*=255)
Hier wird eingestellt, welcher Kanalwert bei einem Befehl "alles an" bzw. beim Einschalten der Stromversorgung die Kanäle 23 bis 16 ausgegeben wird. Dies ist ein Bitfeld, Bit 7 entspricht Kanal 23, Bit 0 entspricht Kanal 16. - CV 557: Einschaltzustand der DMX-Kanäle 31 bis 24 (*=0)
Hier wird eingestellt, welcher Kanalwert bei einem Befehl "alles an" bzw. beim Einschalten der Stromversorgung die Kanäle 31 bis 24 ausgegeben wird. Dies ist ein Bitfeld, Bit 7 entspricht Kanal 31, Bit 0 entspricht Kanal 24.
CV-Rechner:
- CV 545 (33): DECODER MODE
Sollte man den Decoder 'verkonfiguriert' haben: Ein Schreibzugriff auf CV520 (=CV8) macht Decoder Reset (also die Grundeinstellung bei Auslieferung).
- Hinweise:
Tipp: am besten vorher die gewüschten Helligkeitverläufe aufmalen und dann die Programmierwerte ablesen.
Der Decoder kann 24 DMX-Kanäle ansteuern, diese können mit 72 verschiedenen Einstellungen definiert werden. Eine solche Einstellung entspricht einem virtuellen Schaltausgang. Sequenzen (=Macro) aus bis 18 Einstellungen lassen sich auf einen Weichenbefehl legen. Zusätzlich kann OpenDecoder3 auch die Relais auf dem Decoder per DMX ansprechen. Hinweis: Diese Grenzen sind willkürlich gewählt und könnten im Sourcecode verstellt werden.
Zur leichteren Programmierung der CVs wurde eine Konfigurationsdatei für Trainprogrammer erstellt, damit lassen die CVs komfortabler einstellen.
Im Folgenden ist die Konfiguration des DMX-Decoders beschrieben, wobei sich die Konfiguration in drei Abschnitte gliedert:
In den folgenden Kapiteln ist die individuelle Konfiguration beschrieben. Um diese Konfiguration zu vereinfachen sind eine Reihe von Szenarien im Programmspeicher des Decoders hinterlegt. Diese können mit einem Schreibzugriff auf CV559 in den Konfigurationsspeicher geladen werden und als Ausgangsbasis für eigene Einstellungen verwendet werden.
Der Schreibzugriff auf CV559 wird sofort quittiert, das Umkopieren erfolgt gleich anschließend; Der Decoder blinkt während dieses Kopiervorgangs. Es darf daher nach dem Schreiben kein 'Power Down' erfolgen. Es wird dringend empfohlen, den Decoder mit einem separaten Trafo zu speisen. (Am Programmiergleis wird oft nach dem Schreiben der Strom abgeschaltet!)
Die ausgewählte Voreinstellung verändert nur die virtuellen Decoder und Macros, die sonstigen CVs wie Adresse und Mode werden nicht verändert.
CV 559: DMX Preset Szenario (nur OpenDecoder3) | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Wert | Szenario | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||
0 | Scenario: alles gelöscht Virtuelle Decoder:
| ||||||||||||||||||||||||||||||||||||
1 | Scenario: Direktansteuerung, Lichterkette, RGB-Farbkreis Virtuelle Decoder:
| ||||||||||||||||||||||||||||||||||||
2 | Scenario: Dämmerungsübergang, Gewittersimulation mit 3 Lampen Virtuelle Decoder:
| ||||||||||||||||||||||||||||||||||||
3 | Scenario: Dämmerungsübergang mit 8 Lampen Dieses Setup wird bei den Modelleisenbahnfreunden Mühldorf verwendet. |
Damit der jeweilige virtuelle Schaltausgang wie gewünscht funktioniert, muß jeder dieser Ausgänge konfiguriert werden. Hierbei gehören zu jeden virtuellen Ausgang je vier CVs. Folgende Parameter müssen für jeden benutzten virtuellen Ausgang eingestellt werden:
- Der DMX-Kanal, der diesem Schaltausgang zugeordnet wird.
bei Betätigen dieses Schaltausgangs wird der entsprechende DMX-Kanal ausgehend von der momentanen Helligkeit auf die eingestellte Helligkeit gefahren.
Es ist zulässig (und sinnvoll), mehrmals den den gleichen DMX-Kanal zu konfigurieren. Es wirkt jeweils der letzte aufgerufene Schaltausgang.
Die Zählung der DMX-Kanäle beginnt mit 0. Es gibt max. 24 Kanäle. - Der gewünschte Helligkeitswert: der angegebene DMX-Kanal wird beim Aufruf des Schaltausgangs dann auf diesen Helligkeitswert gedimmt.
- Die gewünschte Zeitdauer, bis dieser Helligkeitswert erreicht wird. Es sind Zeiten von 0,1s bis 108min möglich.
- CV BASIS[0]: DMX-Kanal (*=0)
DMX-Kanal, auf den dieser Decoder wirkt;
Wertebereich 0..27
Die DMX-Kanäle 0-23 werden an die angeschlossenen DMX-Geräte gesendet, die Kanäle 24-27 werden auf die internen Relais geleitet. Des weiteren gibt es einen Sondermode für die Gewittersimulation. Dieser Mode wird aktiviert, wenn die DMX-Kanäle 100-123 angesprochen werden. (siehe unten) Falls ein undefinierter Wert für den DMX-Kanal eingstellt wird, dann wird der Kanal ingoriert. Die Zählung der DMX-Kanäle beginnt mit 0. - CV BASIS[1]: Helligkeitswert (*=0)
Ziel-Helligkeitswert, der eingestellt werden soll;
Wertebereich 0..255, wobei 0 = dunkel und 255 = volle Helligkeit ist. - CV BASIS[2]: Zeitdauer (low byte) (*=0)
Zeitdauer (unterer Teil, Erläuterung s.u.); Einheit 0,1s - CV BASIS[3]: Zeitdauer (high byte) (*=0)
Zeitdauer (oberer Teil, Erläuterung s.u.); Einheit 25,6s - CV-Liste der virtuellen Decoder
Es gibt insgesamt 72 solcher virtueller Decoder, die zugehörigen CV's sind wie folgt adressiert:Decoder DMX-Kanal Helligkeit Zeit (L) Zeit (H) 1 CV560 CV561 CV562 CV563 2 CV564 CV565 CV566 CV567 3 CV568 CV569 CV570 CV571 4 CV572 CV573 CV574 CV575 5 CV576 CV577 CV578 CV579 .. ... ... ... ... 72 CV844 CV845 CV846 CV847
Die Tabelle ist relativ lang, aber man muß ja nur die tatsächlich gewünschten Lichtkanäle programmieren.
- CV BASIS[2] und CV BASIS[3] bilden zusammen die Zeitdauer,
die vergeht, bis der eingestellte Helligkeitswert erreicht wird.
Diese Zeitdauer errechnet sich wie folgt:
-
Zeit [s] = (CV_BASIS[3] * 256 + CV BASIS[2]) * 0,1
Falls die Zeitdauer zu 0 eingestellt wird, wird stattdessen 0,1s verwendet.
- Sondermode für Gewittersimulation:
Wenn bei CV BASIS[0] (DMX-Kanal) die Kanalnummer beginnend mit 100 eingetragen wird, dann bildet der Decoder die Anweisungen auf die Kanalnummer 'CV BASIS - 100' ab, jedoch werden in diesem Fall CV BASIS[2] und CV BASIS[3] anders interpretiert:
- CV BASIS[3] (MSB) und CV BASIS[2] (LSB) bilden zusammen ein Bitmuster,
welches ausgehend vom höchstwertigen Bit mit einem Raster von 20ms ausgegeben wird.
Ist das entsprechende Bit 1, so wird die Helligkeit 'CV BASIS[1]' ausgegeben,
ansonsten der bisherige Wert.
Tipp: | Sinnvollerweise legt man Licht an und Licht aus auf zwei aufeinander folgende virtuelle Decoder, damit kann dann ganz einfach mit "Signal rot" und "Signal grün" das Licht in dem zugewiesenen DMX-Kanal langsam an- bzw. abgeschaltet werden. |
Als letzter Schritt können nun diese Schaltausgänge zu Gruppen (Macro) zusammengefaßt werden. So ist dann das Auslösen komplizierter Vorgänge mit einem einzigen Schaltbefehl möglich. Ein Macro besteht aus einer Liste aus bis zu 18 virtuellen Schaltausgängen. Jeder Listeneintrag enthält die Nummer des Schaltausgang und die (relative) Verzögerung dieses Ausgangs bezogen auf den Start des Macros.
In der Liste wird die Verzögerungszeit in Sekunden angegeben. Die Verzögerungszeit gilt ab den Start des Macros. Alle unbenötigten Einträge werden mit der Adresse 0 eingetragen (den virtuellen Schaltausgang 0 gibt ja es nicht).
Es können mehrere Macros zugleich aktiv sein, diese können auch auf die gleichen Kanäle und Decoder wirken - gültig is jeweils der zuletzt aufgerufene virtuelle Decoder.
- CV-Liste Macro 1
virtueller
SchaltausgangVerzögerungszeit [s] CV848 CV849 CV850 CV851 CV852 CV853 ... ... CV882 CV883 - CV-Liste Macro 2
virtueller
SchaltausgangVerzögerungszeit [s] CV884 CV885 CV886 CV887 CV888 CV889 ... ... CV918 CV919 - CV-Liste Macro 3
virtueller
SchaltausgangVerzögerungszeit [s] CV920 CV921 CV922 CV923 CV924 CV925 ... ... CV954 CV955 - CV-Liste Macro 4
virtueller
SchaltausgangVerzögerungszeit [s] CV956 CV957 CV958 CV959 CV960 CV961 ... ... CV990 CV991
Tipp: | Am besten gelingt die Programmierung, wenn man sich die gewünschten Farbverläufe aufzeichnet und daraus dann die Rampen und Zielhelligkeiten bestimmt. |
Hinweis: OpenDecoder macht CV-Remapping, d.h. die CV 513 ist auch als CV 1 ansprechbar, die CV514 auch als CV2 usw. CV1007 dann als CV495.
Programmierbeispiel
-
Folgender Lichtübergang soll programmiert werden, wobei für das Beispiel rot auf DMX Kanal 5 und blau auf
DMX Kanal 6 angenommen sei:
- Decoder 1, Übergang A->B:
Dieser Übergang blendet rot innerhalb von 4 Sekunden voll auf. Also wird der virtuelle Schaltdecoder 1 mit folgenden Einstellungen versehen:
DMX-Kanal Helligkeit Zeit (L) Zeit (H) CV560 CV561 CV562 CV563 5 255 40 0 - Decoder 2, Übergang C->D:
Dieser Übergang blendet rot innerhalb von 7 Sekunden ab. Also wird der virtuelle Schaltdecoder 2 mit folgenden Einstellungen versehen:
DMX-Kanal Helligkeit Zeit (L) Zeit (H) CV564 CV565 CV566 CV567 5 0 70 0 - Decoder 3, Übergang E->F:
Dieser Übergang blendet blau innerhalb von 6 Sekunden auf eine Helligkeit von 200 auf. Also wird der virtuelle Schaltdecoder 3 mit folgenden Einstellungen versehen:
DMX-Kanal Helligkeit Zeit (L) Zeit (H) CV568 CV569 CV570 CV571 6 200 60 0

Hier sind drei Helligkeitsübergänge enthalten: A->B, C->D und E->F. Also werden drei virtuelle Schaltdecoder benötigt:
Decoder | Startzeit | Erläuterung |
---|---|---|
CV880=1 | CV881=0 | rot mit Verögerung 0s aufdimmen |
CV882=2 | CV883=5 | rot mit Verögerung 5s abdimmen |
CV884=3 | CV885=4 | blau mit Verögerung 4s aufdimmen |
CV886=0 | CV887=0 | Decoder = 0 bedeutet dieser Listeneintrag ist ungültig |
Decoderbefehle
-
Nach der Konfiguration des DMX-Decoders kann er wie jeder andere Decoder auch einfach über die
Stellbefehle angesprochen werden.
Taste | Wirkung |
---|---|
1 | Licht aus; alle DMX Kanäle werden auf 0 gestellt. Alle noch laufenden Macros oder virtuellen Decoder werden beendet. |
2 | Licht an; alle DMX Kanäle werden auf 255 (bzw. auf den in CV554-557) vorgegebenen Einschaltzustand gestellt. Alle noch laufenden Macros oder virtuellen Decoder werden beendet. |
3 | Macro Übergang 1 wird ausgelöst. Das ist üblicherweise die Abenddämmerung. |
4 | Macro Übergang 2 wird ausgelöst. Das ist üblicherweise die Morgendämmerung. |
5 | Macro Übergang 3 wird ausgelöst. Das ist üblicherweise die Abenddämmerung, jedoch mit langsamer Geschwindigkeit. |
6 | Macro Übergang 4 wird ausgelöst. Das ist üblicherweise die Morgendämmerung, jedoch mit langsamer Geschwindigkeit. |
7 | Watchdog ausschalten |
8 | Watchdog aktivieren |
Hinweis: die allgemein üblichen CV's wie z.B. Adresse sind identisch zur Schaltsoftware und auch dort beschrieben.
Anschlußplan OpenDecoder2
- Relais an Ausgang 1
Monostabiles Relais, 1 Öffner, 1 Schliesser; Mit dem Öffner kann eine Meldung an ein Rückmeldesystem erfolgen, mit dem Schliesser wird der Fahrstrom geschaltet. Hinweis: dieses Relais ist nach dem Einschalten standardmäßig eingeschaltet. - Relais an Ausgang 2
Monostabiles Relais, 1 Schliesser; Damit wird eine Warneinrichtung geschaltet. - Triggereingang
Widerstand, Zenderdiode: damit kann eine externes Meldersystem (Nothaltschaltung) angeschlossen werden.

DMX wird an die Ausgänge 7 und 8 angeschlossen. Auf der Platine ist SJ3 offen zu lassen und SJ4 zu schliessen, um den mittleren Pin mit GND (statt mit VCC) zu versorgen.
Um die Watchdog-Funktion nutzen zu können, ist folgende Anschlußbeschaltung nötig:
Zwei Eingänge können zur direkten Ansteuerung der Dämmerungsübergänge bzw. des Aus-Einschaltens per Taster verwendet werden.
Taster | Anschluß | Bedeutung | |
---|---|---|---|
|
Eingang 3 | Es wird das Macro 2 aufgerufen (Übergang in die Nacht) | |
|
Eingang 4 | Es wird das Macro 1 aufgerufen (Übergang in den Tag), bei Doppelklick wird das Licht komplett aufgesteuert. |
Anschlußplan OpenDecoder3
- Relaisausgang 1 (Anschluß 1 und 2)
Hier wird der Fahrstrom geschaltet. Hinweis: dieses Relais ist nach dem Einschalten standardmäßig eingeschaltet. - Relaisausgang 2 (Anschluß 3 und 4)
1 Schliesser; Damit wird eine Warneinrichtung bei Auftreten eines Watchdog-Ereignisses geschaltet. - Relaisausgang 3 (Anschluß 10 und 11)
1 Schliesser; Dieses Relais schaltet genau umgekehrt zum Relaisausgang 1; Mit diesem Ausgang kann eine Meldung an ein Rückmeldesystem erfolgen. - Triggereingang
damit kann eine externes Meldersystem (Nothaltschaltung) angeschlossen werden.

DMX wird direkt eingesteckt. Es ist ein 3-poliger XLR Stecker verwendet (Pin 1 = GND, Pin 2 = DMX+, Pin 3 = DMX-)
Um die Watchdog-Funktion nutzen zu können, ist folgende Anschlußbeschaltung nötig:
Zwei Eingänge können zur direkten Ansteuerung der Dämmerungsübergänge bzw. des Aus-Einschaltens per Taster verwendet werden. Die Taster schalten gegen Masse, was an Pin 6 zur Verfügung steht.
Taster | Anschluß | Bedeutung | |
---|---|---|---|
|
Eingang 5 | Es wird das Macro 2 aufgerufen (Übergang in die Nacht) | |
|
Eingang 7 | Es wird das Macro 1 aufgerufen (Übergang in den Tag), bei Doppelklick wird das Licht komplett aufgesteuert. |
Watchdogfunktion:
-
Eine Watchdogschaltung (=Wachhund) ist eine Schaltung, welche zyklisch angesprochen werden
muß. Entfällt diese regelmäßige Aktivierung
(z.B. wegen ausfallener Zentrale oder PC-Absturz), so führt die Watchdogschaltung
eine Sicherheitsaktion durch - Im Falle der Modellbahn das Abschalten des Gleisstromes.
- Inaktiv (SLEEPING): Die Schaltung hat kein Wirkung, der Gleisstrom ist ein.
- Aktiviert (ARMED): Die Schaltung ist scharf, sie lauert auf das Ausbleiben der regelmäßigen Ansprache.
- Getriggert (TRIGGERED): Die Schaltung hat ausgelöst, der Gleisstrom ist unterbrochen.
- Aktivierung:
Mit Senden des Stellbefehls (gerade, grün) wird der Watchdog aktiviert. Der Gleisstrom bleibt (noch) eingeschaltet. Wenn innerhalb der Ansprechzeit des Watchdog ein weiter Stellbefehl (gerade, grün) eintrifft, wird die Ansprechzeit wieder von vorn abgezählt. Das Relais für den Gleisstrom bleibt während der der Ansprechzeit eingeschaltet und würde abfallen, wenn kein weiterer Stellbefehl mehr empfangen wird. - Auslösung (Triggerung):
Trifft kein weiterer Aktivierbefehl mehr ein, dann wird das Relais abgeschaltet, dadurch wird der Fahrstrom abgeschaltet. Zugleich wird der Ausgang 2 für 6s aktiviert, z.B. um eine Hupe oder Warnleuchte einzuschalten.
Nach einer Auslösung muß der Watchdog zuerst einmal abgeschaltet werden, bevor er wieder aktiviert werden kann. - Abschalten:
Mit Senden der Basisadresse (rund, rot) ist der Watchdog abgeschaltet, der Ausgang 1 ist wieder an; das Relais 1 ist eingeschaltet, der Fahrstrom wird durchgelassen.
Es gibt einen zusätzlichen Triggereingang: wird hier LOW angelegt, so wird der Watchdog sofort ausgelöst.
Man kann also einen Taster anschließen und so ein Nothaltsystem einrichten.
- OpenDecoder2: Triggereingang ist Port D1 (Pin 3)
- OpenDecoder3: Triggereingang ist Key3 (Anschluß 14), zu schalten gegen 15 (Masse)
Ein Watchdogschaltung kennt typischerweise also drei Zustände:
Bei diesem Decoder wird eine Weichenadresse verwendet, um den Watchdog zu steuern.
Nach dem Einschalten ist der Watchdog zuerst mal inaktiv. Das Relais für den Gleisstrom ist damit eingeschaltet.
Weiter zu:
- zurück zur allgemeinen Hauptseite
zurück zur Hauptseite OpenDecoder
FAQ
Software Download
zur Softwareerläuterung
Konfiguration mit TrainProgrammer
CV's inkl. CV-Rechner