Tipps zur Modellbahn

Anlagenbau, Gebäude:

  • Befestigung von Häusern, abnehmbar:
    In die Ecken der Häuser Gewindestifte (M3 geht recht gut) mit Heißkleber einkleben, diese durch die Platte stecken und von unten mit Mutter festschrauben.
  • Abnehmbares Dach:
    an der obersten Decke wird von unten eine Schraube montiert, oben eine Flügelmutter oder ein Blechstreifen mit Gewinde (Papier unterlegen), so daß das Dach gerade noch aufsetzbar ist. Nun ins Dach dick Heißkleber und das Gebäude samt Blechstreifen eindrücken. Nach dem Abkühlen klebt der Blechstreifen am Dach fest und man kann mit der Schraube die Verbindung Dach/Gebäude lösen (z.B. bei Glühlampenwechsel).
  • Beleuchtung von Häusern:
    Vor dem Einbau der Gewindestifte an diesen oben einen Draht anlöten, damit dann die Lampe unterm Dach ansteuern. Der Anschluß erfolgt unter der Platte mit Quetschösen und den Befestigungsmuttern. Für LEDs sollte eine Regelschaltung verwendet werden, siehe bei den Elektronikbasteleien.
  • Beleuchtung von Häusern:
    Von unten schwarze Rohre oder Schläuche in das entsprechende Stockwerk oder Zimmer legen. Im Rohr wird innen ein Glühlämpchen mit angelöteteten Drähten hochgeschoben. So kann die Lampe jederzeit von unten gewechselt werden, ohne das Haus zu demontieren.

Anlagenbau, Straßen:

  • Teerstraße:
    Am besten aus Schmirgelpapier oder Schleifpapier. Zur Vermeidung sichtbarer Stoßkanten zwei Lagen übereinander legen und gemeinsam (unregelmäßig) schneiden (am besten mit alter Schere, Schleifpapier ruiniert die Schneide!). Beim nächsten Blatt genauso verfahren, also immer erst drei zuschneiden, dann die ersten zwei aufkleben und das nächste Blatt zuschneiden usw. Das geklebte Papier mit Abtönfarbe grundieren und trocknen lassen. Mehrere Yoghurtbecher mit Wasser füllen, je etwas braune, hellgraue, dunkelgraue und schwarze Wasserfarbe anrühren und mit dem Pinsel tropf, tropf, die Strasse unregelmäßig melieren. Fahrspuren mit Pastellkreide nachbilden. Mit transparentem Mattlack (gesprüht!) alles fixieren. Schlaglöcher schon vor dem Aufkleben durch Einreißen des Schmirgelpapiers nachbilden. Übrigens: Mit schon benütztem Schmirgelpapier wirkt es am besten!
  • Kopfsteinpflaster:
    Unregelmäßiges Kopfsteinpflaster für H0 oder größer kann man aus feinporigem Styropor machen. Dieses mehrmals schnell(!) über eine erhitzte Herdplatte ziehen, dadurch wölben sich die Bläschen der ursprünglich glatten Oberfläche nach oben und ergeben das Abbild eines grob gepflasterten Feldwegs. Edler sind natürlich die Formen von Spörle (s.u.).
    In alten Pflasterwegen findet man die vertieften Fahrspuren von Fuhr- werken. Das geht so: Nach der Herdplattenprozedur einen Pinsel mit gaaanz wenig Verdünner befeuchtet einmal dort über die Oberfläche ziehen, wo die Fahrspur sein soll. Genau beobachten, was sich tut und wenn die Sache paßt, Styropor mit Wasser abspülen. ACHTUNG, diffizile Sache, Vorversuche nötig!
  • Gipsmodellbau:
    Hierzu gibt es Silikonformen von Spörle (Adresse der Firma: Werkstatt Spörle, Belsenstraße 19, 40545 Düsseldorf, Tel: 02103-287841, klaus.spoerle@t-online.de) oder von Woodland.
    Diese Formen lassen sich am besten mit einfachen Gips aus dem Baumarkt abformen. Den Gips dünn anrühren und unter Rütteln in die Form gießen und auseinandertreiben. Hierzu verwende ich folgenden Aufbau:
    - Ein Brett wird an einer Kante an die Werkbank geklemmt.
    - Auf das Brett kommt eine Gummi-Rutschmatte, damit ev. überlaufender Gips abfließen kann und nicht die Ebenheit der Unterlage beeinträchtigt.
    - Während des Giessens rüttle ich das Brett von unten mit einer Stichsäge (natürlich ohne Sägeblatt!).


    Nach dem Giessen sind die Platten äußerst empfindlich auf Bruch und grau. Nach etwa 2 Tage sind sie durchgetrocknet, nicht mehr so empfindlich und werden weiß. Die fertigen Gipsteile lassen sich leicht mit der Dekupiersäge schneiden, bohren oder schleifen. Kleben kann man mit Gips oder Weißleim. Dabei verwende ich normalerweise Gips-Spachtelmasse, die zieht nicht so schnell an. Die Teile und den Untergrund vor dem Giessen gut nässen, sonst zieht der trockene Gips das Wasser aus dem Kleber und man kann nicht mehr richtig arbeiten.

    Werkzeug ist sofort zu reinigen, zu trocknen und leicht einzuölen, sonst gibt es Rost. Gips keinenfalls im Waschbecken auswaschen, er bindet auch unter Wasser ab und verstopft die Rohre!

Anlagenbau, altern:

  • Rost:
    mit einem kurzen, borstigen Pinsel in Rostfarbe (Revell) wenig Farbe aufnehmen, dann in Zigarettenasche tupfen, dann aufs Modell, vorzugsweise an Kanten.
  • Mauerwerk verschmutzen:
    Plakafarbe schwarz mit Deckweiß zu einer grauen Pampe abtönen, gut mit Wasser verdünnen und verlaufend auftragen. Sofort mit Küchentuch trockenwischen, es bleibt in den Fugen grauer Dreck zurück.
  • Rost:
    Farbpigmente: bei Kremer gibt es Pigmente (2,40Euro), besonders:
    48 420 Eisenoxid schwarz (blaustichig)
    48 100 Eisenoxidrot
    48 300 Eisenoxid braun (z.B. für Drehgestelle)
    40 960 "Bleistiftton" (ein helles Grau)
    40 920 "Schiefermehl" 40920 (grau-grün)
    Farben selber anrühren geht z.B. mit der Acryldispersion "K6 Matt".

Anlagenbau, Landschaft:

  • Berge modellieren:
    Methode a): Auf das Drahtgewebe (Fliegengitter, ALU) mit etwas Weißleim Klo-/Küchenpapier kleben, an den Berührstellen zu den Papiernachbarn überlappend. Dann das Ganze mit verdünntem Weißleim tränken (nicht zu viel, sonst rinnt es unten raus). Empfehlenswert sind 3 bis 5 Lagen, das gibt eine recht feste Haut.
    Unterstützungsabstand etwa 20cm.

    Methode b): Auf Holzlättchen (etwa. alle 15cm) mit Heißkleber Putzbewehrung kleben, überquellenden Kleber mit Papierstreifen verstreichen und den Papierstreifen mit festdrücken. Darüber Pappmache: am besten schmale Zeitungsstreifen (ca. 5cm breit, ca. 20cm lang, gerissen, nicht geschnitten) beidseitig einkleistern und mehrschichtig verlegen. Die Pappmache hält gut an den Papierstreifen; Vorsicht, die Pappmache schrumpft beim Trocknen und bringt fallweise dadurch Spannungen in den Unterbau.
  • Untergrund vorbereiten: Ein körniges Bindemittelgemisch (Alternativen: Gips / Fließenkleber feiner Sand, etwas Weißleim und graubraune Farbe (wirkt wie Erdboden)/ Moltofill mit Weißleimzusatz (elastisch und saugt nicht mehr so stark) plus Abtönfarbe) aufbringen. Bei den Weißleimvarianten kann dann direkt begrünt werden, am besten mit einem Hochspannungsgerät.

Anlagenbau, Bäume:

  • Stamm:
    Methode a): Aus Draht (Blumenbindedraht) ein Gerüst verzwirbeln, darauf Weißleim und mit Klopapierstreifen umwickeln. Nochmal mit Weißleim/Farbe einstreichen und mit gehäckselten Kiefernrinde bestreuen.

    Methode b): natürliches Material (getrocknete Astenden, abgenagter Traubenstengel) verwenden, mit Kiefernrinde nacharbeiten.
  • Laubwerk: Drahtbaum mit Stahlwolle bekleben, nochmal Farbe + Leim, dann Flocken. Flocken kann man entweder fertig kaufen, oder Schaumstoff grün durchfärben und im Häcksler kleinhacken.
  • Nadelbaum: 2 Drähte (1,5mm) zwirbeln, auf Astebene kurze Stücke mit 0,5mm einlegen, weiter drillen, bis oben. Äste auch drillen; auf Äste ein Netzgewebe aus 2 Feldern kleben, dieses dann durchschneiden; Farbe und Leim, beflocken mit Gras / Silflor.

Technik:

  • Bewegte Objekte (Tore ...):
    Antrieb mit klassischen Modellbauservos, eine passende Ansteuerelektronik gibt es bei www.mbtronik.de oder man verwendet den ServoDecoder (mit vielfältigen Konfigurationsmöglichkeiten).
  • Preiser aufstellen:
    Methode a) Loch in Bein durch Fuß bohren, dort Draht einkleben. Am Aufstellungsort ein Loch bohren.
    Methode b) Am Bein ein Tropfen Ponal, dann aufstellen; Abstützen mit kleinen Klötzchen, ich nehme hierzu Lego.
    Methode c) Haftkelber (z.B. Hin- und Weg von Noch oder ähnliches Produkt anderer Hersteller).
  • » Autos aufstellen:
    Um Kleberspuren an den Rädern zu vermeiden, empfiehlt sich folgende Technik: Drahtschlinge um die Achse, am Aufstellungsort ein Loch bohren und Draht unter der Anlage aufbiegen.
  • Achsen
    Hersteller, WagenDurchmesserAchslängen
    Athearn 9,0mm 25,0mm; 25,4mm; 26,0mm
    Electrotren 10,4mm; 11,4mm 24,4mm
    Fleischmann (2-Achser) 11,0mm 24,0mm
    Fleischmann (4-Achser) 11,0mm 25,0mm
    Gützold 10,6mm 24,6mm
    Jouef 9,0mm; 11,0mm; 11,4mm 25,4mm
    Liliput 10,4mm; 11,0mm 24,75mm
    Lima 10,4mm; 11,4mm 24,4mm
    Kleinbahn 9,0mm; 11,0mm 23,8mm
    Märklin 9,0mm; 10,4mm; 11,4mm 24,4mm
    Mehano/Bachmann 10,4mm 25,4mm
    Piko 10,4mm; 11,4mm 24,4mm
    Rivarossi 11,4mm 24,4mm
    Roco 9,0mm; 10,4mm; 11,0mm 24,75mm
    Roco (ältere Waggons) 11,0mm 26,0mm
    Sachsenmodelle 10,4mm; 11,0mm 24,75mm