Kaffeetassenkarussell

Schritt 1: Planung
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Hierzu muß definiert werden, wie das Karussell fahren soll. Zu Beginn soll es langsam beschleunigen,
dann werden bei maximaler Geschwindigkeit verschiedene Lichteffekte zugeschaltet.
Dann bremst das Karussell wieder ab, doch halt -
das Publikum fordert eine Zugabe: Alos nochmal beschleunigen, nochmal einen Lichteffekt und dann
Auslaufen bis zum Stillstand.

Dieser Verlauf wird in einer Excel-Liste abgelegt, aus der dann die Einstellvariablen für den Dekoder gewonnen werden. Zugleich kann mit den Graphikmöglichkeiten von Excel das zeitliche Zusammenspiel von Motor und Lichtprofil kontrolliert werden.
Als Lichteffekte habe ich einen rot/blauen Blinkeffekt und ein Stroboskop eingebaut.
Das Ganze soll noch von Sound untermalt werden; Hierzu habe ich das mp3-Soundmodul von ELV verwendet, dieses wird mit dem Decoder angesteuert. Beim Start ertönt eine Glocke, bei voller Fahrt während des Stroboskops ein "UiUiUiUi".
Schritt 2: Die Motorisierung
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Im Karussell ist serienmäßig ein sog. Wechselstrom-Bastelmotor
als Antrieb vorgesehen.
Das ist ein Synchronmotor recht einfacher
Bauart.
Ich habe zuerst versucht, diesem Motor ein besseres Laufverhalten abzutrotzen,
bin aber dann nach ein paar Versuchen doch auf einen Gleichstrommotor der Firma Faulhaber umgestiegen.

Zum Einbau waren ein paar Anpassungen erforderlich: Der Fallermotor ist mit einer Zentralmutter M4 befestigt und hat eine abgeflachte Welle mit 3mm Durchmesser, die mit einer Kunststoffsteckmuffe mit dem Karussell verbunden ist.

Gesteuert wird dieser Motor mit einer hochfrequenten PWM (Frequenz 16kHz), wodurch feinfühliges Anfahren und Bremsen möglich ist. Bei einer niedrigeren Frequenz ist der Faulhabermotor auch nicht vernünftig zu steuern. Die PWM wird mit dem Hardware-Timer des Atmel Prozessors auf OpenDecoder2 erzeugt.

Der Motor wird einfach über einen Kleinsignaltransistor angesteuert (der Faulhauber braucht max. 50mA). Zusätzlich ist ein Umpolrelais vorgesehen, um das Karussell auch rückwärts fahren lassen zu können. Mit dem einstellbarem Regler LM317 kann die Endgeschwindigkeit justiert werden.
Beim Probebetrieb zeigte das Karussell recht unterschiedliches Reibeverhalten - Ursache war das zu große Spiel in der Zentralachse. Hier habe ich das Lagerspiel mit einer eingesetzten Messingmuffe (innen 2,9mm, außen 3,2mm) reduziert. Dann lief das Karussell gleichmäßiger.
Schritt 3: Motoreinbau und Lichtinstallation


Diese Streifen sind mit feinem Fädeldraht angeschlossen, der durch kleine Löcher in den Trägern geführt ist. Die Stromzuführung ist damit fast unsichtbar. Alle Anoden sind oben in der Kuppel verlötet und werden mit einer AWG32 Litze (D(a)=0,63mm) entlang einer Strebe geführt. Die Kathode jeder Strebe ist einzeln nach unten geführt, erst unter dem Karussell erfolgt die parallel-Schaltung gleicher Farben.
Die Motorzuführung erfolgt mit ebenfalls mit der feinen Litze AWG32.
Es gibt folgende Schaltkreise:
Lichtkreise | ||
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Port | Bestückung | Anwendung |
1 | 4 LED warmweiss, 120mcd, je 2 in Reihe + 470 Ohm | Ruhebeleuchtung |
2 | 4 LED warmweiss, 120mcd, je 2 in Reihe + 470 Ohm | Zusatzlicht bei Fahrbetrieb |
3 | 8 LED rot, LSQ976, 100mcd, je 2 in Reihe + 470 Ohm | für Lichtspiel bei max. Geschwindigkeit |
4 | 8 LED blau, LBQ193, 80mcd, je 2 in Reihe + 470 Ohm | für Lichtspiel bei max. Geschwindigkeit |
5 | 2 LED kaltweiss, LW E6SC, 900mcd, je eine LED in Reihe mit 330 Ohm | für Stroboskop |
6 | reserviert | |
7 | reserviert | (UiUiUi - Sound bei Stroboskop) |
8 | reserviert | (Start - Hupe) |
Die Verdrahtung erfolgt innerhalb des Karussells mit Fädeldraht, an der Karussellunterseite ist ein 2mm SMD Stecker montiert, hier wird das Flachbandkabel zum Decoder eingesteckt.

Sound
- Bei ELV gibt es ein Mini-USB-Soundmodul. Hier können über USB drei WAV Dateien eingeladen werden,
welche dann über Tastkontakte abgerufen werden. Eine Audioendstufe ist auch bereits enthalten.
Dieses Soundmodul wird von Decoder wie die LED Ausgänge einfach zusammen mit dem Profil angesteuert und kann damit perfekt in den Ablauf integriert werden.
Zum Stil des Karussells passend habe eine Glocke als Warngeräusch beim Start gewählt.
Video
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Natürlich ist es interessant, wie es aussieht - das Video liegt auf youtube (25MB). Und da mich die
die ganzen Cookies und Tracer nerven, habe ich eingebettetes Video deaktivert. Hier also nur noch der Link:
Video auf Youtube - Kaffeetassen
to be cont.
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Planungen Kettenkarussell
12 Felder, jedes Feld hat:
12 RGB roten oder gelben Plexiglasstreifen. Da würde sich eine Hinterleuchtung anbieten.
24 LED Sichtblende oben, nostalgisch geformt, 3 Durchlässe: hier eine Hinterleuchtung, auf einer einer kleinen Platine montiert.
12 LED Downlights, warmweiss
60 RGB Lichstreifenimitat zwischen den Sichtblenden,
1mm breit: wenn man die Sichtblende einen Tick weiter außen aufklebt (auf 2mm Lücke),
bekommt man im Umfang 12mm, d.h. im Radius 2mm. Aber man könnte bei den Sichtblenden
den Rand zuschleifen und 0,5mm wegnehmen.
Das Lichstreifenimitat ist 15mm lang, 1mm breit. Da ginge dann 5 solcher LEDs: 10mm, 4 Lücken zu 0.8mm +Anschluß vorne / hinten.
Stuerungstechnisch könnte man diese 60 Led als RGB anlegen und im Target immer das Farb-Triple ablegen.
Summe LEDs: 108